Während andere Tagebuch schreiben macht Holzkamp Home Recordings.
Einst mit Tapedecks und C64. Mal experimentell, oft eingängig und funky.
Der Keyboarder hat ein schönes Leben. Neue Sounds und Instrumente bringen frischen Wind in die Produktion. Und all die Klassiker: Die Funkmaschine ‚Hohner Clavinet D6‘ (Stevie Wonder), das grandiose ‚DX7‘ (Depeche Mode) und die ersten Sampler von Akai und Roland.
Über die Jahre hat sich da so einiges angesammelt. „Die Ideen werden nicht dringend besser, aber die Möglichkeiten“ so Holzkamp.
Jeder Track auf „Unbezahlter Urlaub“ ist wie die Seite eines Tagebuchs. Spontan hingekritzelt wie der jazzrockig-nölige „Alleingang“ oder nachdenklich verfasst wie das schön-melodische „Meine Sonne“. Und manchmal einfach nur Kringel und Pfeile wie bei dem oldschool-funkigen „Blau“.
„Unbezahlter Urlaub“ beschreibt die Essenz eines Musikerlebens, dass sich seine Aufmerksamkeit mit so profanen Dingen wie bezahlter Lohnarbeit teilen muss.
„Am Ende entscheidest du selbst was geht. Und da kommt unbezahlter Urlaub gerade recht“ meint Holzkamp. Diese Sichtweise findet sich auch in einer Textzeile wieder:
„Gib mir meine Zeit zurück“ heißt es in der pathetisch-fetten Schlussnummer des Albums. Vielleicht nicht die neuste Erkenntnis – dafür aber wunderschön verpackt.
Die 12 Tracks auf „Unbezahlter Urlaub“ wurden 2017/18 in Berlin, Windhoek (Namibia) und Neu-Friedrichsthal in Brandenburg von Steffen Holzkamp geschrieben und produziert.